Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sank im September 2023 die Anzahl der genehmigten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 30 Prozent.
Dirk Wohltorf, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD, zu dieser Entwicklung:
„Seit Sommer 2022 gehen die Baugenehmigungen dramatisch zurück. Über ein Jahr lang gab es in keinem einzigen Monat mehr irgendein Erholungssignal. Mit jeder Wohnung, deren Bau nicht beantragt und genehmigt wird, steigen die Mieten weiter.“
Um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln, muss vor allem die Zinsbelastung für Investoren dringend gesenkt werden, sagt IVD-Präsident Wohltorf. Zinsverbilligte Darlehen müssten aber nicht unbedingt aus Steuermitteln aufgebracht werden. Nach dem Vorbild der einstigen „Berlin-Darlehen“ (§§ 16 und 17 BerlinFG) könnte der Staat „Deutschland-Darlehen“ für den Wohnungsbau einführen und als Anreiz Darlehnsgebern eine Steuerermäßigung gewähren. Bauherren kämen auf diese Weise leichter und günstiger an langfristige Kredite. „Ein Win-Win-Situation für Darlehnsgeber, Darlehnsnehmer und den Staat – also alle Beteiligten“, so Wohltorf.
Aktuelles
Wohnungspolitische Einordnung des Koalitionsvertrags durch IVD-Präsident Dirk Wohltorf
Sehr geehrter Herr Leitel,
weniger als erhofft, aber besser als befürchtet – so lautet nach der Analyse des Koalitionsvertrages mein wohnungspolitisches Fazit. Wir wissen jetzt, dass sich das Kämpfen gelohnt hat: Die E-Mails, Telefonate und WhatsApp-Nachrichten, die seit meiner letzten Mail an Sie zwischen Politik und Verband hin und her gegangen sind, haben Früchte getragen. Wir konnten Gutes erreichen, Schlimmeres verhindern, Einiges verbessern, Manches abmildern. Und trotzdem enthält der Koalitionsvertrag Bestandteile, die dem Wohnungsmarkt in Deutschland Schaden zufügen werden, wenn es nicht gelingt, bei der Umsetzung der Pläne gegenzusteuern.
Immer weniger Baugenehmigungen - IVD-Präsident Wohltorf fordert „Doppel-Wumms“ für den Neubau
Die Zahl der Baugenehmigungen ist weiter rückläufig, meldet heute das statistische Bundesamt (Destatis) für den April 2023. Demnach wurden 31,9 Prozent Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat genehmigt. Bei den genehmigten Einfamilienhäusern gab es im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Einbruch um 33,5 Prozent, bei den Zweifamilienhäusern sogar um 52,1 Prozent. Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser sind um 27,1 Prozent ebenfalls stark rückläufig.
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